Modellbahnanlage im Barockgarten der Pfarre Ravelsbach
Wie es dazu kam ...
… ja, wie kommt es dazu, dass ein Landpfarrer eine so große Modellbahnanlage im Garten baut?
Nun, mein Kindertraum von einer elektrischen Eisenbahn war auf Grund der damaligen finanziellen Situation unserer großen Familie nach dem 2. Weltkrieg nicht möglich.
Später als Erwachsener begann ich für andere Anlagen zu bauen. Da konnte ich meine praktischen Hände einsetzen. Werken und Gestalten war immer mein Hobby gewesen und ist es bis heute geblieben.
Zweimal zog ich mich während einer Krise zurück und baute an einer N-Spur Anlage, die ich aber nachher wieder zerlegte. Das Bauen und Gestalten war für mich eine gute Therapie und half mir sehr.
Im Stift Melk entstand 1984 für meinen Mitbruder und heutigen Fachberater P. Wilfried Kowarik in einem großen Abstellraum eine LGB-Anlage, die ich nach seinen Wünschen und Vorstellungen baute.
Da ich N-Spur Material verpackt liegen hatte, holte ich vor ein paar Jahren einen Kreis und eine Zuggarnitur hervor, um dem damals dreijährigen Lukas (Enkel- sohn meines pfarrlichen Mitarbeiters und Freundes Josef Streller) eine Freude zu machen.
Später überließ ich ihm ein LGB-Beginnerset, das ich einst dem kleinen Tibor geschenkt hatte, und dazu ein neues LGB-Beginnerset. Diese LGB-Garnituren habe ich später wieder zurückbekommen, nachdem Lukas mit seinem Opa eine H0 Anlage zu bauen begann.
Daraus wuchs eine liebe Freundschaft und der derzeit 12jährige Lukas hilft mir heute bei Präsentationen der „LGB Am Hungerturm“. Inzwischen holte ich mein N-Spur Material aus der Abstellkammer und begann sie aufzubauen.
Diesmal war es aber keine Therapie mehr, sondern Lust am Bauen und Gestalten.
Abt Burkhard an der Eisenbahnvitrine (Spur N) - die Züge wurden durch Muskelkraft bewegt.
Mein Freund Mike Grill bat mich vor einigen Jahren bei einer LGB Anlage für eine Ausstellung im Stift Melk mitzuhelfen. Für eine weitere Ausstellung entstand eine kleine Eisenbahnlandschaft in N-Spur für nebenstehende Schauvitrine.
Später bekam ich dankenswerter Weise das gesamte LGB Roll- und Schienenmaterial sowie die Anlage aus der Schauvitrine in N-Spur vom Stift geschenkt. Das alles ist in den heutigen Anlagen integriert.
Die Playmobil-Garnituren samt Schienenmaterial durfte ich von den Kindern meiner beiden Freunde Mike Grill und Ossi Gröger übernehmen und sie stehen jetzt Kindern zum Fahren auf der Anlage zur Verfügung.
Anlässlich meines 70. Geburtstages im Mai 2015 organisierte mir der Pfarrgemeinderat eine Geschenke-Aktion zugunsten der „LGB am Hungerturm“. Dafür bin ich dem PGR sehr dankbar und möchte allen, die - anstelle eines Geburtstagsgeschenkes - einen Beitrag für die Attraktion „LGB am Hungerturm“ gegeben haben, von Herzen danken. Mit diesem Geld konnte die entstandene Anlage weitergebaut und ergänzt werden. Inzwischen durfte ich die Anlage ca. 300 Personen - vielen Kindern des Kindergartens, der Volksschule aber auch vielen Erwachsenen und Eisenbahn-Modellbauern präsentieren.